16. Februar 2020
Die bestehende Akzeptanz afrikanischer Bürger*innen in Leipzig und Sachsen möchte durch ein Interkulturelles Afrika-Festival, in dem neue Perspektiven des Kontinents aufgezeigt werden, gestärkt und noch bestehende Klischees und Stereotypen über Afrika hin zur Weltoffenheit verändert werden, weshalb die Veranstalter des Interkulturellen Festivals Leipziger*innen und überregionale Gäste zu einer Veranstaltung nach Leipzig zum Musizieren, zu Konzerten und Workshops einladen, dabei Künstler*innen und Gästen, Besucher*innen eintrittspreisfrei Begegnung ermöglichen. Neben nur kostenlosen Konzerten afrikanischer Musiker*innen und Ensembles, kostenlosen Percussionworkshops für Erwachsene, Jugendliche und Kinder, neben Tanz und einem Basar sollen bebilderte Vorträge, Lichtbildschauen und Gesprächsforen stattfinden, Informationsstände Vereinen, Organisationen, Ämtern ermöglicht, dabei zweitägig Orte zum Verweilen und zur Begegnung geschaffen werden.
Unser Verein YILP International e.V. kooperiert in diesem Vorhaben mit anderen Kulturträgern und Vereinen der Stadt und der Bundesrepublik, einzelnen Bürger*innen, so dass eine Anzahl von über 80 Veranstaltenden aktiv am Projekt beteiligt sein wird, zudem ergeht in Workshops, Foren und einem Interaktivem Gemeinschaftskonzert eine Einladung an alle Gäste und Besucher*innen zur Mitwirkung und Beteiligung, demokratische Kultur, Austausch und Partizipation zu demonstrieren und Akzeptanz zu fördern. Gestiftet wird dem Kulturwesen der Stadt Leipzig und Sachsens ein Fest friedlicher Begegnung bei Genres kombinierender Musik, Verständnis, Information, in Aufklärung und Nächstenliebe, langfristig ein nichtkommerzielles internationales Kulturfestival überregionaler Wirkung und länger wirkender Bedeutung.
Das Interkulturelle Festival ist nach unserer Vereinssatzung jährliches Projekt der Kultur- und Öffentlichkeitsarbeit. 2019 konnte es erstmals, nur in einem kleinen Rahmen realisiert werden, stellte dabei dennoch, dank dem Kulturamt der Stadt Leipzig und der Kooperation mit dem Verein Kulturfabrik WERK 2, den Leipziger afrikanischen Musike-r*innen und Ensembles ein erstes Forum. Wir fertigten Bild- und Mehrspur-Tonaufzeichnungen zur Dokumentation, die, gegenwärtig in Auswertung und Bearbeitung begriffen, in der ersten Hälfte des Jahres 2020 auch veröffentlicht werden sollen. Konzertmitschnitte wurden bereits in einer Radiosendung und über die eigene Internetpräsentation vorgestellt, sie können später Eingang in Musikarchive finden. Im diesjährigen 2. Festival möchten wir dieses Konzept fortsetzen, eingedenk der Persönlichkeits- und Urheberrechte beteiligter Künstler*innen und Gäste, und – als neu – in Vorbereitung außerdem zusätzliche Medieninhalte erarbeiten (Bild- und Bewegtlichtbild, Festivalinformation und andere Materialien gemeinsam mit Mitveranstalter*innen). Obwohl die Veranstaltung kein Benefiz-Festival sein soll and kann, möchten wir Entwicklungszusammenarbeit und Spendensammlungen für afrikanische Hilfsprojekte befördern helfen, Hilfsorganisationen und -Vereinen an diesen Tagen Öffentlichkeitsarbeit ermöglichen.
Gedanken: Die afrikanische Gemeinde der Stadt öffnet sich einer interessierten Gemeinschaft, in Konzerten, Workshops und Basar eintrittspreisfrei konzipiert sucht das Festival die Begegnung im öffentlich zugänglichen städtischen Raum… Eine Bühne wird im Interaktiven Gemeinschaftskonzert auf Wunsch begehbar: Musiker*innen begegnen partizipierenden Gästen und Besucher*innen. Im Basar soll ein ausgewogenes Verhältnis von möglichst Fair-Trade-Handel- und Informationsständen gewahrt sein. Offene Vorveranstaltungen und Austausch, Künstler*innen / Proben können Themen von Vorträgen und moderierte Interview-Foren beeinflussen, die den musikalischen Darbietungen vorausgehen sollen. Besteht Interesse, können Seminar-Workshops zur Vernetzung stattfinden. Musik- und Bildaufzeichnungen sollen später anteilig einseh- und hörbar bleiben, vorab zur Veranstaltung sollen durch Vereinsmitglieder und -Freunde Stand-, Bewegtbild- und Toneinspielungen erprobt werden, die den musikalischen und den Rede-Vortrag um Wahrnehmungen erweitern: Ausgewählte Bild- und Tonmedien des entfernten Kontinents Afrika könnten in Bildexperimente einfließen ohne dabei eine Gleichschaltung anzustreben, Inhalte ergänzende Informationen/Daten Musikhörer*innen grafisch aufbereitet und zudem eine Festivalschrift und Prospekte vorbereitet werden. Es sollen einführend Moderation und Vorträge zu den auftretenden Künstler*innen und Ensembles und zur Lebenswirklichkeit in afrikanischen Staaten sowie in der deutschen/europäischen Diaspora vorbereitet werden, Fragestellungen für Interviewforen gesammelt werden, dabei aus anderen Workshops und Veranstaltungen, Befragungen und Eingaben und dem Erfahrungsschatz der Mitglieder der veranstaltenden Vereine und ihrer Gäste geschöpft werden. Alle Beteiligten und Förderer des Festivals werden in Schrift und Ton, Bewegtbildeinblendungen nach Möglichkeit ausgewiesen benannt. Vor den Workshops und besonders Konzerten sind ton- und bildtechnische Abstimmungen und Proben nötig.
Das Programm des Festes an zwei Veranstaltungstagen ist, nach jetziger Planung, wie folgt umreißbar: Gegen 10 Uhr auf dem innerstädtischen Wilhelm-Leuschner-Platz in Nähe einer Bühne Eröffnung des frei zugänglichen Afrikanischen Basars, mit Ständen an Speisen, Textilien, Kunsthandwerk, Musikalien und Literatur sowie Informationsmaterialien, dazu auch Tischen mit Kinderaktionen wie Haareflechten, Geschichtenerzählen, Malen und Musikinstrumentenbau. Ab etwa 11 Uhr als mehrteilig gestaffelte, öffentliche Percussionworkshops (betreut durch internationale Percussionist*innen) für Kinder und Jugendliche und Erwachsene. Später, eingeleitet durch Interview und Anmoderation, Frageforen Auftritte musikalischer Ensembles und Künstler*innen (siehe gesondert unser Programm möglicher Besetzung im Einzelnen – Künstle*rinnen und Ensembles können bei frühzeitiger Zusage der Förderung (!) für die Veranstaltungen des ersten und einen folgenden zweiten Tag gewonnen werden) sowie Rede und Lesung. Schließlich ab zirka 19 Uhr das diesjährige „Interaktive Gemeinschaftskonzert der eintausend-Trommeln“ für Musiker*innen und Gäste, die eigene Instrumente mitbringen und auf der Bühne nach Einweisung spielen können. Später, gemäß Lärmschutz, am zweiten Veranstaltungsort Kulturfabrik WERK 2, Halle D, gegen 20 Uhr auf Wunsch einführender Vortrag über afrikanische Lebenswirklichkeiten und Musik, ab circa 21 Uhr Band-Konzerte Afrikanischen Reggaes, ab ca. 23 Uhr Tanz zu African DJs und – möglich – Live-Percussion mit noch anwesenden Trommlern. Dazu in der Konzerthalle gleichzeitige Licht-/Videoschau. Fotograf*innen werden das Festival unter Wahrung des Respektes für Gäste und Künstler*innen im Bild festhalten, Tontechniker*innen Mehrspurton, Kameraleute Bewegtbilder aufzeichnen.
Gewidmet ist das Festival also gleichermaßen Menschen mit afrikanischen Wurzeln ebenso wie den Einwohnern der Stadt Leipzig und ihren Gästen, Menschen, die einen Integrationsbeitrag leisten wollen, wohlmeinend Interessierten, Neugierigen, Familien mit Kindern, Senioren, Erwachsenen und Jugendlichen; Freunden der Musik und des Kontinentes Afrikas und seiner Völker. Musiker sollen das jährliche Festival als internationale Veranstaltung wahrnehmen, die Beziehungen zu afrikanischen Musiker*innen in der Welt pflegt. Wir suchen den Zusammenhang älterer afrikanischer Musikfestivals im Bundesgebiet, nach Vorbild etwa auch der Leipziger ›Jazztage‹.
Neben der Gewinnung von Kooperationspartnern und der Befragung zu, Gestaltung von Vortragsthemen, sollen frühzeit Vorankündigungen, Pressemeldungen und Werbung in Zeitungen/Zeitschriften/Radio/Internet, Plakate, Flyer, Artikel, social media genutzt, möglichst eine Festivalschrift vorbereitet und der Zugang zu / die Ausstrahlung von Aufzeichnungen des vorjährigen Afrika-Festivals ermöglicht werden.
Mitglieder des Vereines YILP International e.V. haben bereits Kultur- und Informations-, Musik- und Konzertveranstaltungen, Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche mitgestaltet, unter anderem in Zusammenarbeit mit den Grassi Museen für Völkerkunde und Musikinstrumente in Leipzig, mit Schulen, im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen und freier Konzerte. Der Vereinsvorsitzende, Herr Abdou (Sam) Jarju, Mitarbeiter des BAMF als Dolmetscher, daneben Musiklehrer und Musiker, ist Mitorganisator des jährlichen Dembadou-Kulturfestivals in Sukuta/Gambia und vernetzt afrikanische Musik weltweit. Ebenso verfügen die mitveranstaltenden Vereine und Künstler*innen über viele Erfahrungen im soziokulturellen Bereich, aus öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen in der Stadt Leipzig.
Anträge auf Förderung des Festivals sind gestellt an das Kulturamt der Stadt Leipzig, das Referat für Migration und Integration der Stadt und den Musikfonds e.V. Berlin, weitere sinnvolle Förderanträge können eingereicht werden. Zusammenarbeit ist vereinbart worden anknüpfend an das Vorjahr mit dem Leipziger Kulturfabrik WERK 2 e.V. und ebenso mit den den Vereinen CASEED e.V., MEPa e.V., Radioverein Leipzig e.V., SagArt e.V., samo.fa e.V. sowie der Dachorganisation Zentralrat der afrikanischen Gemeinde in Deutschland e.V., mit musikalischen° und visuellen Künstlergruppen, Musiker*innen, Fotograf*innen, Bild- und Tontechniker*innen, Referent*innen, Redakteur*innen, Organisator*innen; Ämtern und Behörden, darin Förderung und weitere Kooperation noch gesucht.
(° African Brothers Acrobat, Capoeira Leipzig Ginga de Corpo, Herrn Shaun Gracie, Jah Hero, Frau Mélissa Hié (Bourdeaux/F), Jalikebba Trio, Herrn Sarr Kairaba, DJ King J. Che, Lanaya (B), madamtamtam, Mayakan, Mbila Band (DD), Herrn Ibrahima Ndijaye, Ndungu Kina, Papa Dula Band (HAL), DJ Randy, Rebellion The Recaller, Reggae- und Rootsmanding, Samba da Palmeira Pintada und Wontanará…)
Der YILP International e.V., 2016 und 2017 in Leipzig gegründet, hat derzeit 27 Mitglieder aus Gambia, dem Senegal, Westafrika und anderen Staaten. Die Vereinsarbeit ist ehrenamtlich und wird bei geringem Vereinsvermögen bestritten. Wir suchen noch Wege in institutionelle Förderung, eigene Büro- und Geschäftsräume, die für Menschen aus aller Welt, insbesondere Asylsuchende aus Gambia/Westafrika und Leipziger*innen eine kulturelle Begegnungsstätte werden sollen. Wir streben gemäß des Programmes unserer Satzung an, Kulturveranstaltungen zu halten und beratende, hilfestellende Leistungen zur Integration in Deutschland, zur sicheren Rückkehr nach Gambia und zur Entwicklungshilfe anzubieten, dabei verfolgen wir ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Gegenwärtig leisten wir: Beratung und Hilfestellung zur Integration hier in Deutschland, machen vertraut mit der deutschen Kultur und ihrem Wertesystem, bieten/vermitteln Orientierungskurse für Asylsuchende, unterstützen bei Behördengängen, Arzt-/Klinikbesuchen und im Schriftverkehr. Ziele sind, kulturelle Begegnung und Möglichkeiten des Zusammenkommens für Flüchtlinge und Gastgebergemeinschaften zu schaffen, Beratung und die Unterstützung rückkehrwilliger und auch ausgewiesener Asylsuchender zusammen mit unserem Büro in Gambia. Satzungsgemäß Zweck des YILP International e.V. sind die Unterstützung hilfsbedürftiger Kinder, Jugendlicher und Junger Erwachsener aus und in Gambia sowie die Förderung von Volks- und Berufsbildung in der Entwicklungszusammenarbeit und Förderung der Kunst und Kultur, außerdem verfolgt unser Verein den Zweck, Flüchtlingen laut Genfer Konvention (politisch, ethnisch oder religiös Verfolgte, Vertriebene, Aussiedler und Spätaussiedler, Kriegsopfer, Zivilbeschädigte), Behinderte, sowie Opfer von Straftaten, die Förderung des Andenkens an Verfolgte und Kriegs- und Katastrophenopfer, so die Förderung des Suchdienstes für Vermisste zu unterstützen, weitererhin die Beschaffung, Verteilung sowie die Überwachung der Verwendung von Mitteln für die Förderung der Volks- und Berufsbildung innerhalb der Entwicklungszusammenarbeit. Der Verein setzt sich für die konsequente Umsetzung von Rechten der Kinder und Jugendlichen in Gambia ein, um nachhaltige Verbesserung der Lebensumstände dort zu ermöglichen. Besonders müssen Entwicklungshemmnisse und Verbrechen wie Genitalverstümmelung, Zwangsverheiratung von Kindern, Schwangerschaften von Kindern, Prostitution und Drogenmissbrauch gestoppt und Zugang zu Bildung und Gesundheitsfürsorge ermöglicht werden.
Für die Quartale des Jahres 2020 plant unser Verein in Leipzig offene, integrative Informations-, Vortrags-, Beratungs- und Begegnungsveranstaltungen für afrikanische Einwohner*innen und Interessierte in Zusammenarbeit mit bereits genannten Vereinen, Ämtern und Behörden. Zu den Projekten für Gambia zählt das Youth Integration Livelihood Improvement Project (Projekt zur Verbesserung der Lebensgrundlagen durch Integration der Jugend (YILP)), das sich drei Ziele setzt: 1. die Verbesserung der Kompetenzen bezüglich der Schaffung und Erhaltung der Lebensgrundlagen von ungefähr 1500 Jugendlichen in Gambia, 2. die Verbesserung der Kompetenzen von ungefähr 800 Jugendlichen in Gambia bezüglich der Verantwortung gegenüber und des Schutzes ihrer eigenen Gesundheit sowie ihrer Lebensgrundlagen, bis 2020/2021, und 3. die Förderung der Beteiligung von ungefähr 800 Jugendlichen in Gambia bei Projekten auf Gemeindeebene und sozialen Aktionen, bis 2020/2021.
Es geht im Kern darum, die Aufmerksamkeit qualifizierter und engagierter Jugendlicher von den bestimmenden Faktoren der Migration abzuleiten. Das Projekt wird in Gambia durch regionale und lokale Administratoren durchgeführt. Es richtet sich speziell an gefährdete Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 35 Jahren, die in ausgegrenzten, sozial benachteiligten und gefährdeten (Deprived Excluded Vulnerable (DEV)) Bedingungen leben und an ihre Familien. Insgesamt handelt es sich bei den DEV um Jugendliche, welche nur begrenzten Zugang zu Beschäftigungsmöglichkeiten, Ausbildung und Bildungsmöglichkeiten haben, ungefähr (Zahlenbasis 2018) 3100 Jugendliche und junge Erwachsene, davon um 1788 junge Männer und 1312 junge Frauen. Das Gambia-Kinderhilfsprojekt „GamKids“ des YILP International e.V. und der Sukuta-Sanchaba-Diaspora-Vereinigung sammelt im Jahr gemeinnützige Spenden noch immer für den Aufbau und die Unterstützung einer Schule mit Wasserversorgung in der gambischen Gemeinde Brikama/ Bafuloto, weiterhin fortlaufend für die Unterstützung eines Kindergartens und einer Vorschule „Kambengo Nursery School“ und „Kids Inspiration Home“ in Sukuta, sammelt ganzjährig für Schulmaterialien und andere Hilfsgüter für Kinder und ihre Familien und wirbt für Patenschaften für gambische Kinder. Nähere Auskunft gibt unser Verein auf Anfrage.
© YILP International e.V. Leipzig 16.2.2020